WASSER.WISSEN - Station 4

LHKW-Sanierungsanlage Sparneck

Auf dem Gelände des heutigen Gewerbegebiets Saalepark siedelte sich 1949 die geschichtsträchtige Textilveredelung Flehmig an. Damals und bis zur Insolvenz des letzten textilbearbeitenden Folgeunternehmens im Jahr 2007 war der Standort an der Sächsischen Saale unverzichtbar zur Bereitstellung ausreichender Prozesswassermengen. Schon 1988 wurden bei Messungen sanierungsbedürftige LHKW-Rückstände (leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe) in der Bodenluft, später auch im Grundwasser, festgestellt. Dabei handelt es sich um Altlasten, wie sie beispielsweise bei der Verwendung von LHKW als Lösemittel oder zur Entfettung und chemischen Reinigung von Wollstoffen entstehen.

Die bereits seit dem Jahr 2000 betriebene Anlage zur Sanierung des LHKW-Schadens wurde 2015 ersetzt. In der neuen Sanierungsanlage erfolgt die Grundwasseraufbereitung an insgesamt 6 Sanierungsbrunnen. Im Zeitraum eines Jahres wurden 144,6 Kilogramm LHKW aus dem Grundwasser entfernt.

Das kontaminierte Wasser fließt vom Sanierungsbrunnen durch den Kiesfilter (Reinigungsstufe 1) in die Strippkolonne (Reinigungsstufe 2). Hier wird der Schadstoff vom Wasser getrennt und tritt in die Luftphase über. Die 3. Reinigungsstufe führt das von LHKW befreite Wasser durch einen Aktivkohlefilter („Polizeifilter“) und entlässt es unterhalb des Grenzwertes von 0,01 mg/L in die Saale. Das LHKW-Luftgemisch strömt durch einen Luftaktivkohlefilter und wird schadstoffarm in die Luft geleitet.

LHKW-Sanierungsanlage Sparneck

1. Wasservorratsbehälter zum Rückspülen der Sandfilter

2. Sandfilter

3. Strippturm

4. Aktivkohlefilter Wasser

5. Aktivkohlefilter Luft, Steuerungsanlage und Gebläse für Strippturm 

6. Container für Filterschlamm

LHKW-Sanierungsanlage Sparneck
 
 
 
 
 
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